Schloss Traunegg

Schloss TrauneggDie erste Nachricht über den Hof zu Thalheim, das nachmalige Schloss Traunegg, stammt aus dem Jahre 1283. Um 1412 erhält der Hof zu Thalheim nach den neuen Besitzern, der Welser Kaufmannsfamilie Erdinger, den Namen „Ardingerhof“. 1574 scheint Bernhard Freyherr von Jörger zu Tollet als Besitzer auf. Der zukünftige Schlossbesitzer will mehrere Gründe einfangen und mit Planken zu einem Garten machen (künftiger Schlosspark). Als Jörger Burgvogt von Wels (Verwalter der landesfürstlichen Herrschaft Burg Wels) wurde, fiel es nicht schwer, seinen Erdingerhof zu Thalheim zu einem Adelssitz auszubauen, der auch von allen Abgaben und Steuern befreit wurde (1577). Von nun an bekam der bisherige Erdingerhof den Namen Trauneckhof. 10 Jahre später verkaufte Jörger den neuen Adelssitz an den Welser Bürger Ludwig von Althamer, der ihn 1609 seinem Sohn vererbte. Durch Um- und Zubauten sowie durch den Erwerb von einzelnen Bauernhöfen erhielt  der Trauneckhof immer mehr Bedeutung als Grundherrschaft. Nach mehreren Besitzerwechsel ging dieser an den Auerspergischen Oberpfleger Andreas Edler von Renckh (Adelung durch Karl VI.) über, der den Herrschaftssitz zu einem Barockschloss zu Beginn der Regierungszeit von Kaiserin Maria Theresia ausbaute.
 
Zum Schloss gehörte auch der Wachtturm am Fuß des Pfarrberges, heute noch bekannt unter dem Namen „Binder in der Rondell“. Nach dem Brand im Jahre 1844 wurde der Turm abgetragen. Das dabei erhaltene Bildstöckl wurde 1998 abgetragen und wieder neu aufgebaut. Ein gemütlicher Platz ladet seither am Fuße des Kirchenberges zum Verweilen ein.
 
Oftmals wechselte das Schloss seinen Besitzer, bis es 1959/60 durch Kauf um  2,1 Millionen S und 185.000 m² Grund an Dkfm. Josef Haid überging. Der neue Schlossbesitzer war an dem denkmalgeschützten Gebäude wenig interessiert und hatte bereits ca. 110.000 m² Baugründe verkauft. Der noch zum Schloss gehörige Park ist 75.000 m² groß. Im Jahre 1988 wechselte das desolate Schloss mit 4700 m² Grund um 7,3 Mio. Schilling seinen Besitzer. Nach Sanierung des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes wurden 28 Wohneinheiten von privaten Investoren errichtet. Der Gemeinde Thalheim wurde dadurch eine Sorge abgenommen und der Schlosspark blieb bis heute unverbaut.