Maßgeschneiderte Mobilitätskonzepte

Gruppenfoto der Gemeindevertreter in Marchtrenk

Die Gemeindevertreter aus Holzhausen, Marchtrenk, Schleißheim, Sattledt und Thalheim, gemeinsam mit den Verkehrsplanern von Komobile Gmunden und der LEADER-Region Wels-Land beim gemeinsamen Abschlussfoto des Projektes Multi.Mobil.Region.Wels am 8. März 2021 vor dem Stadtamt in Marchtrenk.

Am 8. März trafen sich die Gemeindevertreter von insgesamt fünf Wels-Land- Kommunen zum symbolischen Gruppenfoto in Marchtrenk. In den vergangenen zwei Jahren hatten Holzhausen, Marchtrenk, Schleißheim, Sattledt und Thalheim ein gemeinsames Ziel: Zukunftsfähige Konzepte für eine nachhaltige Mobilität – im besten Fall gemeindeübergreifend.

Grundlage für alle weiteren Überlegungen war die Miteinbeziehung der Bevölkerung und der Betriebe. Mittels ausgewerteter Fragebögen erhielten die Projektverantwortlichen ein Stimmungsbild, wie der öffentliche Verkehr derzeit wahrgenommen und in Anspruch genommen wird. Der Grundtenor in den teilnehmenden Gemeinden war überwiegend gleich: Schul- und Arbeitsweg wird regelmäßig – sofern möglich – mit dem Bus oder der Bahn zurückgelegt. Zielfahrten im eigenen Ort wären erwünscht, aufgrund von unregelmäßiger Taktung oder fehlender Erschließung ist dies oftmals aber nicht möglich. Man würde also gerne mehr die Öffis nutzen, die Versorgung ist allerdings derzeit unzufriedenstellend.

Die Corona-Situation bremste das von LEADER geförderte Projekt „Multi.Mobil.Region.Wels“ zwar im letzten Jahr, im Spätherbst 2020 präsentierte das beauftragte Verkehrsplanungsbüro Komobile aus Gmunden allerdings dann doch spannende Ergebnisse und Konzepte – maßgeschneidert für jede Gemeinde. Bald war klar, dass Marchtrenk und Holzhausen, Thalheim und Schleißheim mögliche grenzüberschreitende Ideen diskutieren können. Sattledt richtet den Fokus auf sein Bahnhofgelände. Hier gibt es gute Chancen für die Entstehung einer modernen Mobilitätsdrehscheibe für multimodale Angebote.  

Im Sog des Projektes erhielt Marchtrenk seinen ersten Elektrobus, der seit einigen Monaten verschiedene Zielfahrten durchführt und von der Stadtgemeinde betrieben wird. In der Marktgemeinde Thalheim befindet man sich bereits in intensiven Verhandlungen mit der Nachbargemeinde Schleißheim, dem zuständigen Landesrat Mag. Günther Steinkellner und dem Oö. Verkehrsverbund. Schon bald will man südlich der Traun einen eigenen Taktbus verkehren lassen, der die topografisch abgelegenen Siedlungsgebiete versorgt. Eine massive Aufwertung des bereits bestehenden Anrufsammeltaxis soll weitere Mobilitätsversorgungslücken schließen. Den Restbedarf könnte eine wesentliche Angebotserweiterung der OÖVV-Regionallinien ab 2022 abdecken. 

Bürgermeister Andreas Stockinger: „Die Gemeindepolitik hat die Problemstellungen rund um den öffentlichen Verkehr klar erkannt und ganz weit oben auf ihrer Agenda gesetzt.  Natürlich ist der stetig wachsende Wunsch aus der Bevölkerung, hier Verbesserungen umzusetzen, ein großer Motivator. Man ist mit dem derzeitigen öffentlichen Verkehrsangebot schlichtweg nicht zufrieden. Die Taktungen sind oftmals unregelmäßig und unlogisch. Die Erschließung neu entstandener Siedlungen hinkt hinterher. Auf der anderen Seite wächst uns der motorisierte Individualverkehr über den Kopf. Damit meine ich das enorme Verkehrsaufkommen und die fehlenden Flächen für Parkplatzerweiterungen. Ich bin der Meinung, wir müssen auf die Bedürfnisse der Menschen hören, mutig sein und neue, kreative Konzepte schnellst möglich in die Tat umsetzen.“

11.03.2021